Abgebrannte Brennelemente wurden in der Vergangenheit wiederaufgearbeitet, d.h. noch spaltbares Material, Uran und Plutonium wurden zu sogenannten Mischoxid-Brennstäben verarbeitet, die verbleibenden Stoffe wurden verglast. Bei der Wiederaufarbeitung werden sehr aggressive Chemikalien gebraucht, deren Entsorgung eine grosse Herausforderung darstellt. Die Schweiz hat beschlossen, auf die Wiederaufarbeitung zu verzichten. Somit werden neben verglasten Abfällen aus den 1980er Jahren, abgebrannte Brennelemente nach einer Zwischenlagerung von ca. 40 Jahren in geologische Tiefenlager eingebracht. Sie enthalten wertvolle Reststoffe, die den Begriff «Abfälle» eigentlich nicht verdienen.
Hochradioaktive Stoffe zerfallen in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Dieser Prozess dauert so lange bis stabile Stoffe entstanden sind. Der Zeitraum dafür wird in Halbswertszeiten gemessen, der Zeitspanne, in welcher sich die Anzahl der radioaktiven Ausgangskerne halbiert hat. Langsam zerfallende Stoffe haben lange Halbwertszeiten, schnell zerfallene kurze. Zu den schnell zerfallenden Stoffen gehören viele Edelgase und Jod, das bei einer Havarie eines Kernreaktors frei wird. Vor dessen Wirkung können wir uns schützen durch die Einnahme von Jodtabletten, die im Umkreis von ca. 60 Kilometern rund um die Kernkraftwerke in den Haushalten für den Notfall bereit liegen.
Am Endpunkt des Zerfalls ist ein geologisches Tiefenlager eine Lagerstätte von Schwermetallen, vorwiegend Blei. Jegliche Radioaktivität ist verschwunden, die chemische Giftigkeit bleibt bei allen Schwermetallen erhalten – für immer.