Bei unserem letzten Besuch vom 1. Dezember 2023 im ENSI (Eidgenössisches Nuklearinspektorat) in Brugg, gab Dr. Felix Altorfer in seinem Vortrag Aufschluss:
Abfallmengen und Kategorien
Aus den Angaben des Technischen Berichtes der Nagra (NTB 21-01) gehen bei einer Annahme von 60 Jahren Betrieb folgende Mengen hervor:
- Die hochaktiven Abfälle (HAA) bestehen einerseits aus ca. 8'900m3 abgebrannten Brennelementen und andererseits aus ca. 800m3 Abfällen aus der Wiederaufarbeitung.
- Das Volumen aus den schwach-/mittelaktiven Abfällen (SMA) setzt sich wie folgt zusammen: 31’700m3 Betriebsabfälle und Reaktorabfälle, 25’000 m3 Stilllegungsabfälle und 16’100m3 Abfällen aus Medizin, Industrie und Forschung.
Zählt man nun die hochradioaktiven Abfälle mit den schwach- bis mittelaktiven Abfällen zusammen erhält man ein Total von 82'500 Kubik radioaktivem Abfall.
Der Anteil hochradioaktiver Abfälle ist sehr gering – wie das?
Beim Rückbau eines Atomkraftwerkes, wie beispielsweise Mühleberg, fällt eine Gesamtmasse von zweihunderttausend Tonnen Abfall an. Von dieser Gesamtmasse ist ein Total von 2 Prozent radioaktiv. In diesem Anteil von 2 machen leichtradioaktiver Bauschutt und Anlageteile 97% aus. Es handelt sich also um lediglich 3% hochradioaktive Abfälle, die beim Rückbau eines Atomkraftwerkes überhaupt anfallen. Der Grund dafür ist wenig überraschend. Die Energiedichte in Atomkernen ist sehr hoch, entsprechend klein sind die Mengen an zu entsorgenden Spaltstoffen.
Fazit
Es geht zwar nicht um grosse Mengen, aber das Wenige hat es durchaus in sich. Wie genau ein Rückbau eines AKW’s aussieht, erläutern wir gerne in unserem Folgebericht am Beispiel Mühleberg näher.