Geologisches Tiefenlager – eine mehrschichtige Anlage
Die Sicherheit bei der Entsorgung von radioaktiven Abfällen bedingt die Gewährleistung einer langfristigen Lagerung. Dies insbesondere, da der Zerfall von radioaktiven Stoffen bis zur radiologischen Unschädlichkeit ein langer Prozess ist. In der Zeit, in dem der radioaktive Zerfall vor sich geht, ist es zentral Mensch und Umwelt zu schützen. Am sichersten zeigt sich hier die Zusammenarbeit von Mensch und Natur.
Die Idee eines Geologischen Tiefenlagers ist, die Abfälle in mehreren hundert Metern Tiefe in einer dichten und stabilen Gesteinsschicht einzuschliessen. Die Anlage eines solchen Geologischen Tiefenlagers umfasst eine Oberflächenstruktur, in der die Abfälle angeliefert werden und in die Zugänge zu den Untergrund Anlagen transportiert werden.
Was hat das nun mit der Zusammenarbeit von Mensch und Natur zu tun?
Die wichtigste Sicherheitsbarriere des schweizerischen Konzepts stellt tonhaltiges Gestein dar. Wenn Sie an einen Töpferkurs denken, erinnern Sie sich eventuell an die Reaktion von Tongestein, sobald es mit Wasser in Berührung kommt? Richtig es absorbiert das Wasser und wird hart – sprich es fliesst nicht mehr, sondern wird in eine feste Form geschlossen.
Die natürliche Erst-Ummantelung (Wirtgestein) der dickwandigen Endlagerbehältern von radioaktiven Abfällen in einem geologischen Tiefenlager ist der Opalinuston. Dieser ist gleichzeitig eingebettet im ebenfalls tonhaltigen Rahmengestein, welches zusätzlich den Zugang von Wasser verhindert. Diese natürliche geologische Barriere wird ergänzt durch ein Bentonitbett (auch bekannt als Katzenstreu) und durch die technische Barriere des dickwandigen Endlagerbehälters.
Sobald – und während – die Abfälle eingelagert werden, ist es dem Menschen möglich, in sicherster Distanz über Jahrzehnte hinweg das Tiefenlager zu überwachen und zu beobachten. Ziel ist nämlich nicht «Graben, verschachern, vergessen» sondern «Lagern, kontrollieren und Langzeitsicherheit garantieren!»